Sturmhöhe
Emily Brontë
Anaconda Verlag
2009
Bei diesem Roman ist das Cover Programm. Im Graphic Novel Stil zeigt es alles, worum es in der Geschichte geht: ein Mehrfamilienhaus außerhalb des Berliner S-Bahn-Rings, in das ein junges Paar gezogen ist, bei dem Er, Tim, der Hausmann ist und Sie, Thea, das Geld verdient (deshalb liegt sie im Bett wohl oben).
Während Thea den Druck im neuen Job kaum aushält, putzt Tim Wohnung und Hausflur, bringt seinem Nachbarn Maxim aus der Ukraine Deutsch bei und hilft der 80-Jährigen Dagmar ins Internet. Als dann ein Eimer mit Blut auftaucht und ein Mann vor Tims Tür steht und ihm ins Gesicht schlägt, nimmt die Story an Fahrt auf.
“Der Hausmann” ist ein erhellend anderes Buch, was beim sonnengelben Einband anfängt und weiter geht mit dem Formenspiel im Roman. Jeder Charakter erhält eine eigene Form: Tim die klassische Ich-Erzählform, Thea erleben wir in Chat-Protokollen der Firma, Maxim durch sein Übungsheft Deutsch und von Dagmar lesen wir die Blog-Beiträge, in denen sie Spar-Tipps teilt. Und zusätzlich gibt es noch Tims Graphic Novel zum Thema Klimakrise, die im Verlauf der Geschichte entsteht.
Ein unterhaltsamer Roman, der trotz Witz den Finger in die Wunde legt und die sozialen Probleme der (Berliner) Großstadt mit Altersarmut, Klassenunterschieden und Gentrifizierung aufzeigt. Ich habe mich sehr an mein Leben in Berlin-Pankow erinnert gefühlt. Aber auch ohne Berlin-Erfahrung empfehle ich das Buch allen, die sich Abwechslung beim Lesen wünschen.
Sturmhöhe
Emily Brontë
Anaconda Verlag
2009
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