Kangal
Anna Yeliz Schentke
S. Fischer
2022
Es gibt sie, die Bücher, bei denen du laut loslachen musst, auch wenn die anderen im Raum komisch gucken. “Nincshof”, der Debütroman von Johanna Sebauer, ist solch ein Buch.
Worum geht es? Das fiktive Dorf Nincshof im österreichischen Burgenland an der ungarischen Grenze will von der Welt vergessen werden. Zumindest ist das der Plan der Protagonisten, die sich “die Oblivisten” nennen. Da von außen nur Unheil kommt (“Steuern, Wehrdienst, Sonntagsruhe”), liegt das Glück und die Freiheit für sie im Vergessenwerden.
“Freiheit den Nincshofern! Nincshof der Freiheit!”, lautet ihre Parole. Sie löschen Internetauftritte, entfernen Ortsschilder sowie Buchseiten im Landesarchiv und gewinnen eine der Dorfältesten, Erna Rohdiebl (großartiger Charakter), für ihre Sache. Nur die Neuen aus der Stadt, eine Filmemacherin und ein frisch ernannter Irrziegenwirt, sind dabei, den Oblivisten einen Strich durch die Rechnung zu machen.
“Nincshof” ist für mich eine filmreife Komödie. Schon lange habe ich nicht mehr so viel bei einem Buch gelacht. Was an der fantasievollen Geschichte und Sprache, den teilweise ulkigen Charakteren und dem österreichischen Dialekt liegen mag (“Jessasmaria”). Und die Idee mit dem Vergessenwerden ist nach meinem Geschmack ein attraktiver Gegenentwurf zum Streben nach größtmöglicher Aufmerksamkeit unserer Zeit.
“Nincshof” ist das perfekte Buch für trübe Tage und gegen Winterblues. Und, wenn ihr endlich einmal wieder so richtig beim Lesen lachen wollt, dann lest dieses Buch.
Vielen Dank an den Dumont Buchverlag für das eBook Rezensionsexemplar.
Kangal
Anna Yeliz Schentke
S. Fischer
2022
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