📖 Buch Rezension & Kritik Hallo, du Schöne -

Rezension vom 28.05.2024

Mehr als eine Familiengeschichte: über die große Kraft der Liebe, psychische Gesundheit, Traumata und Heilung, Basketball, Tod und Trauer

Hallo, du Schöne Ann Napolitano

Hallo, du Schöne möchte ich der Frau auf dem Gemälde zurufen, das Ann Napolitanos gleichlautenden Roman schmückt. Mit den dunklen Augen und dem lockigen, langen Haar steht sie vermutlich stellvertretend für die vier Padavano Schwestern, um die es in dem neuen Buch der US-amerikanischen Autorin geht. Alle vier wurden von ihrem Vater mit dieser Anrede begrüßt. “Es war ein schöner Gruß, der sie mit dem Wunsch erfüllte, wieder zu gehen und noch einmal hereinzukommen.”

Hallo, du Schöne erzählt die Familiengeschichte der Padavanos, die sich mit dem Leben William Waters verzahnt, als Julia, die älteste der vier Schwestern, ihn 1978 auf dem College in Chicago kennenlernt. William, der als Einzelkind und bei traumatisierten Eltern ohne Liebe aufgewachsen ist, bekommt mit Julia eine komplette Familie: Sylvie, die nur zehn Monate jünger ist als Julia, die Zwillinge Cecelia und Emeline sowie die Eltern der vier, Rose und Charlie.

Als sich die Ereignisse überschlagen und das gewohnte Gefüge mit dem Tod Charlies ins Wanken gerät, schlittert William in eine schwere Krise und versucht sich umzubringen. Was dann passiert, schien undenkbar: die Trennung der Schwestern.

Auch wenn Ann Napolitano die schicksalhafte Dreiecksbeziehung zwischen William, Julia und Sylvie in den Mittelpunkt des Romans stellt und ihn hauptsächlich aus deren Perspektiven erzählt, schmückt sie das Ganze mit wunderbaren, teils lustigen Geschichten aus. Dabei überzeugen ihre Charaktere derart, dass ich trotz der ruhigen, entspannten Erzählweise, emotional stark mitgegangen bin und das ein oder andere Taschentuch beim Lesen brauchte.

Ann Napolitanos Roman Hallo, du Schöne, der Anfang 2024 im Dumont Verlag erschienen ist, übersetzt von Werner Löcher-Lawrence, ist eine große Leseempfehlung von mir. Das Buch eignet sich ideal für den Sommerurlaub, wenn man Zeit hat, in die gut 500 Seiten starke Geschichte einzutauchen, die mehr als eine Familiengeschichte ist. Denn es geht um die große Kraft der Liebe, psychische Gesundheit, Traumata und deren Heilung, Basketball sowie um Tod und Trauer. Und trotz der schweren Themen, schließt das Buch hoffnungsfroh.

Vielen Dank an den Dumont Buchverlag für das Rezensionsexemplar.

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Rezension - besprochenes Buch

Titel: Hallo, du Schöne
Belletristik
⭐⭐⭐⭐⭐
512 Seiten
Verlag: Dumont Buchverlag
Erscheinungsjahr:
ISBN: 978-3-8321-6945-9

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